Belize ist bekannt für seine großartigen Naturlandschaften, die durch eine Vielzahl an Nationalparks und Reservaten auf etwa 40 Prozent (!) der Landesfläche geschützt sind. Die Artenvielfalt der Flora und Fauna ist entsprechend riesig, so kommen allein 4000 Spezies von Pflanzen vor, darunter 250 verschiedene Orchideen.
Besondere Aufmerksamkeit unter Naturfreunden und –schützern erlangte im Jahr 1984 die Einrichtung des weltweit ersten Jaguar-Schutzgebietes. Der dortige Regenwald bietet nicht nur dieser Art einen idealen Lebensraum, sondern auch anderen bedrohten Katzenarten wie Jaguarundi, Peludo, Ozelot und Puma. Auch das Nationaltier von Belize, der Flachlandtapir, profitiert vom Schutzstatus des Dschungelgebiets, ebenso wie annähernd 300 Vogelarten.
Hotspot der Artenvielfalt: das 300 Kilometer lange Barrier Reef
Belize ist die Heimat des mit 297 Kilometern Länge größten Barriereriffs der nördlichen und westlichen Hemisphäre. Dieses UNESCO-Weltnaturerbe schützt die Küste vor hohen Wellen, schafft eine sichere Lagune und begeistert mit einer beeindruckenden Unterwasserwelt, die von Fischschwärmen über Meeresschildkröten bis hin zu Ammenhaien reicht.
So schützt Belize sein kostbares Riff
Belize ist weltweit führend im Meeresschutz. Insbesondere das Blue-Bond-Abkommen hat diese Bemühungen maßgeblich unterstützt. Blue Bonds sind Schuldtitel, die z.B. von Regierungen und Entwicklungsbanken ausgegeben werden, um Kapital von Impact-Investoren zu beschaffen. Mit dem damit akquirierten Kapital werden Projekte im Meeres- und Gewässerbereich finanziert, die ökologische, ökonomische und klimarelevante Benefits mit sich bringen. Bis 2041 investiert Belize auf diese Weise jährlich vier Millionen US-Dollar in den Meeresschutz.

Es wird das Ziel verfolgt, 30 Prozent des Meeresgebietes des Landes – über 10.000 Quadratkilometer – unter Schutz zu stellen. Inzwischen bieten bereits sieben Schutzgebiete bedrohten Arten wie Seekühen und dem amerikanischen Salzwasserkrokodil einen sicheren Lebensraum.
Zu den wertvollsten maritimen Schutzgebieten in Belize zählen der Bacalar Chico Nationalpark und Meeresreservat, das Glover’s Reef Marine Reserve sowie das Sapodilla Cayes Marine Reserve. Taucher und Schnorchler haben hier die Gelegenheit, eine beeindruckende Vielfalt an Meereslebewesen aus nächster Nähe zu erleben.
Zu den bekanntesten Natur-Sehenswürdigkeiten und Fotomotiven ganz Mittelamerikas zählt zweifelsohne das, durch die Tauchgänge von Jacques-Yves Cousteau weltberühmt gewordene, UNESCO-Schutzgebiet Blue Hole Natural Monument. Diese trichterförmige, kreisrunde Doline besitzt einen Durchmesser von 318 Metern und eine Tiefe von 125 Metern. Auf Taucher übt das blaue Loch v.a. wegen seines Unterwasserhöhlensystems mit bis zu acht Meter langen Stalaktiten eine besondere Anziehungskraft aus.

Ein weiteres Highlight liefert Tauchern und Schnorchlern das Witconcrete Wreck, ein vor der Küste versunkenes Betonschiff, das nach dem Zweiten Weltkrieg für den Zuckertransport und die Melasse in ganz Mittelamerika eingesetzt worden war. Inzwischen hat sich das Wrack zu einem geschützten Lebensraum entwickelt.
Fragments of Hope: Lebensraum für Korallen schaffen
Die Initiative Fragments of Hope lädt Besucher von Laughing Bird Caye ein, die Wiederherstellung der Korallenriffe hautnah mitzuerleben. Entlang des Viva Verde Pfads können Interessierte eine private Korallenzucht besuchen und so mehr über die nachhaltige Pflege dieser Lebensräume erfahren. Im Rahmen der Wiederansiedlungsmaßnahmen sind über 23 Korallenaufzuchtanlagen entstanden und an mehr als zehn Standorten in Belize wurden über 100.000 Korallen gepflanzt. Im Laughing Bird Caye Nationalpark ist der Korallenbewuchs um über 50 Prozent gestiegen. Besucher können aktiv mitwirken, beispielsweise bei einer Kajaktour zur Zuchtstation, deren Einnahmen direkt in den Naturschutz fließen.
Reef-safe: Sonnenschutz, der auch Korallen schützt
Ein bewusster Umgang mit dem Ökosystem des Riffs beginnt im Kleinen. Viele Sonnencremes enthalten oft Chemikalien, die Korallen schädigen und Bleichprozesse fördern. Belize empfiehlt daher die Verwendung von reef-safe Produkten, wie der lokal hergestellten Body Belize Sonnencreme, die sowohl die Haut als auch das Riff schützt.
Nachhaltiger Fischfang – Schutz durch bewussten Genuss
Gemeinsam mit mehreren Partnerorganisationen, initiierte Oceana Belize im Jahr 2016 das Programm Fish Right Eat Right (FRER), um illegalen Fischfang einzudämmen und eine nachhaltige Fischerei und Lebensmittelbeschaffung im Land zu fördern. Das Programm trägt damit auch zum Schutz des Ökosystems im Belize Barrier Reefs bei, indem es die Fischbestände regenerieren lässt und das marine Ökosystem stärkt. Bereits 53 Fischer und 48 Gastronomen setzen auf nachhaltige Fangmethoden – ein wichtiger Schritt für den langfristigen Schutz des Riffs und zur Sicherung ihres eigenen Einkommens.
https://www.belizetourismboard.org/
https://fragmentsofhope.org/
https://belize.oceana.org/
Text: Peter Grett
Bilder: Belize Touism Board