Hintergrund
Es begann mit einer Zufallsbekanntschaft – oder besser: mit einer glücklichen Fügung. Bei der ADAC 24h e-competition lernten wir, Ursula Kloé, JU-KNOW, Matthias Groher und Andrea Dewes, Institut Neue Mobilität, Stefan und Manfred aus Schenna kennen, die im ADAC Team mitfuhren und von ihrer ersten e-motion Genusstour in Südtirol in 2024 berichteten. Die Gewinner der e-competition bekamen von Stefan und Manfred als Zusatzpreis die Einladung, bei dieser ersten Ausgabe dabei zu sein. Aus dieser Kooperation entstand die Idee, die e.motion Genusstour und Schenna als ideales Urlaubsziel für E-Mobilisten, weil sehr gut ausgestattet mit Ladeinfrastruktur, auf dem nächsten e4 TESTIVAL am Hockenheimring zu präsentieren.

Die Schenna e.motion 2025
Es gibt diese seltenen Momente, in denen einfach alles zusammenpasst: das Licht, der Ort, der Duft in der Luft – und ein leises Surren, das wie ein Versprechen klingt. So begann unsere Fahrt durch Südtirol, genauer gesagt: durch Schenna, das sich wie ein Balkon über Meran streckt. Während unten die Stadt flimmert, lehnt man sich hier oben zurück – zwischen Rosen, Palmen und schimmernden Weinhängen. Und genau hier startet die Schenna e.motion.
Eine Ausfahrt für Elektroautos? Ja. Tradition mit Zukunftsvision? Auch.
Ein Wochenende für Genießer, Pioniere, Neugierige? Ganz genau. Und mittendrin: unser Ford Mustang Mach-E – elegant, sportlich und bereit für drei Tage voller Höhenluft, Hügelkurven, Gipfelblicken – und kulinarischer Kapriolen.
Einsteigen, loslassen, aufladen
Schon am Raiffeisenplatz in Schenna, wo sich die Teilnehmer zum Auftakt versammeln, liegt dieser Hauch von Vorfreude in der Luft. Ein bisschen wie Klassentreffen – mit einem Potpourri von eAutos. Eines eleganter als das andere und unser Mustang Mach-E fügt sich als stolzer Vertreter ganz selbstverständlich in die Runde ein, stromlinienförmig, souverän, und dabei so still, dass man fast vergisst, dass er über 300 PS unter dem Blech hat.
Die Begrüßung? Herzlich. Es gibt kleine Kulinarische Köstlichkeiten, Händeschütteln und ein erstes Beschnuppern. Und dann: Startknopf drücken, Gangwahlhebel sanft in „D“ – und lautlos gleiten wir los.
Schenna selbst zeigt sich dabei als Pionierregion in Sachen nachhaltige Mobilität: nahezu jedes Hotel bietet Ladestationen, ebenso finden sich öffentliche Ladepunkte an zentralen Orten. Laden ist hier keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit. Wie auch der ÖPNV: Mit der Gästekarte fahren Busse kostenlos – und häufig. An den Haltestellen sieht man Wanderer, Einheimische, Gäste. Selbst bei uns im Hotel: Die Autos der Gäste blieben die ganze Woche über stehen. Das gefällt uns.
Und das bringt uns zum Prairerhof – unserem persönlichen Ruhepol nach jedem Tag voller Kurven, Gespräche und Genuss. Eine urige Ruheoase im Herzen des historischen Dorfes, wo sich traditionelle Herzlichkeit mit modernem Komfort verbindet. Ob romantisch zu zweit, familiär oder bewusst schlicht: In Schenna findet sich für jeden Geschmack der passende Beherbergungsbetrieb. Vom charmanten kleinen Hof über Ferienwohnungen bis hin zum gehobenen Wellnesshotel ist alles dabei. Wandern, wellnessen, wiederkommen – man möchte hier am liebsten nicht nur übernachten, sondern ankommen.
Im familiengeführten Gästehaus Prairerhof lässt es sich nicht nur wunderbar nächtigen, sondern auch genießen. Und natürlich: Unser Mustang durfte sich über Nacht an der Wallbox von ecogy erholen, die direkt am Hof installiert ist. Für faire 50 Cent pro kWh tankt er frische Energie – und wir ein Stück Bewunderung für das durchdachte Konzept.

Kurt Mair von ecogy, selbst Teilnehmer der Schenna e.motion, begrüßt uns bei der Ausfahrt mit einem herzlichen Handschlag. Ein sympathischer Macher mit Überzeugung – einmal mit seiner Frau unterwegs, ein anderes Mal mit der Tochter. Die Technik ist das eine. Doch die Gespräche, die Menschen, die Ideen – das ist das, was bleibt.
Tag 1: Von Schenna ins Herz der Südtiroler Sinnesfreuden
Schon nach wenigen Kurven wissen wir: Diese Reise wird keine Testfahrt. Sie wird ein Erlebnis.
Erster Stopp: Tierwelt Rainguthof. Ein Bergbauernhof wie aus einem Bilderbuch. Esel, Ponys, Pfauen – sogar Chinchillas, die uns neugierig begrüßen. Die Kulisse? Atemberaubend. Die Texelgruppe zum Greifen nah, die Dolomiten schimmern wie aus Puderzucker gemacht. Während wir – das ist die Aufgabe - das Gewicht eines Hochlandrinds schätzen (mit eher kreativem Ergebnis).
Weiter geht's über kurvige Passstraßen. Der Mustang liegt satt in der Kurve, das Panorama tanzt mit. Auf dem Mendelpass begegnet uns eine fahrerische Aufgabe – aber ehrlich: Wer will sich da auf Zentimeter konzentrieren, wenn das Licht der Mittagssonne die Gipfel scharf zeichnet und die Farben der Natur zum Leben erweckt.
Im Weingut Dominikus schließlich: ein Moment der Stille. Der Weinkeller ist direkt in den Felsen gehauen, eine imposante Kulisse für tiefgründige Tropfen und Gespräche. Der Respekt vor dem Produkt, vor dem Boden, vor der Natur ist hier spürbar – und schmeckbar. Der Vater des Hausherrn hat seinen Weinkeller über Jahrzehnte in den Felsen gehauen. Stein für Stein. Ein Glas Lagrein in der Hand, der Kalterer See im Blick – und Zeit, die plötzlich keine Rolle mehr spielt.

Die Route führt über verträumte Nebenstraßen, durch Bergdörfer, Apfelhaine und hoch hinauf auf Pässe mit atemberaubender Aussicht. Doch es geht nicht nur ums Fahren – es geht vor allem ums Entdecken, Genießen und Staunen.


Tag 2: Die Magie der Berge – flexibel und voller Entdeckungen
Eigentlich wäre heute das Stilfser Joch dran gewesen – doch Neuschnee und Lawinengefahr durchkreuzen die Pläne, unsere Route ändert sich. Und doch fühlt sich die Ausweichfahrt nicht nach Plan B an, sondern wie eine Einladung, Neues zu entdecken. Weinberge, stille Täler, charmante Dörfer. Alte Höfe mit Geschichte – wie aus der Zeit gefallen.
Am Morgen startet der Tag mit dem besten Antrieb überhaupt: Sonne im Gesicht und Neugier im Bauch. Unser Mustang Mach-E wartet schon – stoisch, glänzend, bereit für einen Tag, der die Kurven liebt und die Landschaft feiert.


Erster Tanz: der Jaufenpass.
Was für eine Straße! Ein kurviger Liebesbrief an alle, die Autofahren nicht bloß als Fortbewegung sehen, sondern als Genuss. Hier, wo die Alpen mit jedem Meter imposanter werden, wo sich Serpentinen wie Kalligraphie durch die Landschaft ziehen, da zeigt sich: Südtirol meint es ernst mit der Schönheit.
Der Jaufenpass ist kein sanftes Dahingleiten. Er ist ein alpines Muskelspiel – steile Hänge, schroffe Felswände, weite Ausblicke über die Gipfel der Stubaier und Sarntaler Alpen. Und mittendrin unser Mustang – kein Draufgänger, eher ein Gentleman unter den Fahrmaschinen. Kraftvoll, aber gelassen.
Nach so viel Panorama und Pulsfrequenz biegen wir ins Tal ab – Kaffeepause am Prezthof Shop & Bistro in Gasteig. Espresso und eine Prise Südtiroler Charme.

Nächste Etappe: Penserjoch
Ein Pass, der sich nicht anbiedert, sondern fordert – und genau deshalb begeistert. Die Straße windet sich in eleganten Kehren durch die Sarntaler Alpen, vorbei an saftig grünen Almwiesen und imposanten Gipfeln.
Die Auffahrt ist ein Spiel aus Licht und Schatten, aus Tunnelpassagen und offenen Panoramen. Mit einer maximalen Steigung von 13 % und einer Scheitelhöhe von 2.211 m ist das Penser Joch ein Highlight für alle, die das Zusammenspiel von Technik und Natur lieben. Unser Mustang Mach-E meistert die Strecke mit Bravour – leise, kraftvoll und souverän.
Oben angekommen, belohnt uns, trotz aufgezogener Wolken und ein bisschen Nieselregen, ein atemberaubender Blick über die umliegenden Berge. Gerade wegen des Wetters eine ganz eigene und besondere Stimmung.
Auf dem Rückweg dann ein bisschen Action: Gleichmäßigkeitsprüfung! Das klingt nach Rallye, ist aber eigentlich eine Mini-Meditation mit Gaspedal. Nicht schneller, nicht langsamer – einfach gleichmäßig fahren. Klingt simpel, ist es nicht. Aber genau deshalb macht’s Spaß. Und: der Mustang? Hat Taktgefühl.
Mittagspause am Rabensteinerhof im Sarntal. Ein Ort, den selbst Google Maps zu flüstern scheint. Malerische Wiesen, ein Waldrand, Pferde auf der Koppel – und Schweine. Nach dem Essen vertreten wir uns noch kurz die Füße – ein kleiner Spaziergang zur nahen Kapelle.


Dann rollen wir weiter – frei, elektrisch, leicht. Und landen dort, wo wir gestern losgefahren sind: am Raiffeisenplatz in Schenna.
Am Nachmittag erwartet uns ein besonderer Höhepunkt: Walter Moosmair vom Niedersteinhof – ein Biobauer mit Weitblick und einem Herz für Innovation. Mitten im Passeiertal bewirtschaftet er gemeinsam mit seiner Familie einen kleinen, aber vielseitigen Bioland-Bergbauernhof. Dabei verbindet er traditionelle Landwirtschaft mit modernen Ideen und nachhaltiger Technik.
Ein Beispiel seiner Innovationsfreude ist die Elektrifizierung einer alten Wiesenpflege-Maschine, die er in ein emissionsfreies Arbeitsgerät umgewandelt hat. Der Akku dieser Maschine dient gleichzeitig als mobiler Stromspeicher – sei es für Licht, Werkzeuge oder vielleicht sogar Musik bei der Apfelernte. Dank einer eigenen Photovoltaikanlage, einem Windrad und einem Wasserkraftwerk ist der Niedersteinhof energetisch nahezu autark. Etwa 70 % des erzeugten grünen Stroms nutzt der Hof selbst, der Rest wird ins Netz eingespeist.

Walter Moosmair ist nicht nur Landwirt, sondern auch Gastgeber. Sein Hof bietet Urlaub auf dem Bauernhof mit liebevoll eingerichteten Ferienwohnungen, die überwiegend mit hochwertigen Naturmaterialien ausgestattet sind. Besonders hervorzuheben sind die sogenannten „Heulights“ – Produkte aus eigenem Bergwiesenheu, das auf 2.000 Metern Höhe geerntet wird. Diese reichen von Heukissen über Heubetten bis hin zu Tapeten und Lampenschirmen. Mit seiner Philosophie zeigt Walter Moosmair, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können. Sein Engagement für Nachhaltigkeit und sein Mut, neue Wege zu gehen, machen ihn zu einem inspirierenden Beispiel für zukunftsorientierte Landwirtschaft.
Dazu gibt’s: Käse, Speck, Salami, Bioland-Äpfel, frisches Brot. Und jede Menge gute Gespräche. Über E-Mobilität, über die Alpen, über Sinn und Zukunft.
Ein Nachmittag, der zeigt: Technik kann verbindend sein. Und Regionalität ist kein Trend – sondern Haltung.
Tag 3: Dialekt, Dolomitenblick und die Kunst des Verwöhntwerdens
Am Parkplatz der Bergbahn 2000 starten wir mit einer Gleichmäßigkeitsprüfung. Dann führt uns die Route über Hafling, Vöran und Mölten zum Obertimpflerhof.
Am dritten Tag besuchen wir den Obertimpflerhof. Der Hof liegt inmitten einer Wiese, die so grün ist, dass man kurz an Photoshop denkt. Hofhund und Katze empfangen uns, als wären wir seit Jahren Stammgäste. Franz, der Bauer, serviert Speck, der auf der Zunge zergeht, frischen Apfelsaft und Schüttelbrot – und erzählt vom Leben mit seinen Schweinen, die „so einheimisch sind, dass sie im Dialekt grunzen“. Kein Witz. Oder doch? Egal – wir schmunzeln und schlemmen.

Später erwartet uns auf dem Ritten der majestätische Ansitz Kematen. Ein Blick, der für drei Kameraakkus reicht. Ein Herrenhaus, ein Stadl, ein Kirchlein – seit über 750 Jahren Teil dieser Landschaft. Alte Bäume schützen den Hof, ein stiller Weiher spiegelt das Licht. Die Aussicht? Ein Gedicht. Die Dolomitenkette liegt wie gemalt am Horizont. Mitten auf der Wiese Tische und Stühle. Die Schlutzkrapfen – mit Butter gewendet, zart, „leicht“ – schmecken wie von der Südtiroler Oma, die man nie hatte. Und mit jedem Bissen sinkt man ein Stückchen tiefer in den Moment. Der Wirt Alois kümmert sich mit einer Herzlichkeit, die nicht gelernt, sondern gelebt ist. Hier fühlt man sich nicht nur versorgt – sondern wirklich willkommen.
Noch eine Slalomfahrt mit dem Mustang – ja, auch Rückwärtsfahren kann Spaß machen – und weiter geht’s durch Rebzeilen, vorbei an Burgen und Villen, bis wir bei der Destilleria Villa Laviosa ankommen. Hier schießen wir Tennisbälle aus dem Auto in Tonnen. Klingt seltsam? War es auch. Aber lustig. Und am Ende duftet es nach Grappa, und wir füllen unsere Kofferräume mit flüssigen Erinnerungen.
Finale mit Fotobuch und Fernweh
Der Abschlussabend im SchennaResort ist ein weiteres Highlight. Aperitif auf der Terrasse, Infinity-Pool mit Lichtspiel, Kabarett von Luis, und ein Dinner, ein Menü, das überrascht, verwöhnt und versöhnt mit dem Abschied.
Und dann – als man dachte, schöner kann’s nicht mehr werden – kam noch eine große Überraschung: Die gesamte Tour wurde meisterlich vom hochprofessionellen Fotografenteam Rène OFFICIAL PHOTOGRAPHER begleitet. Mit geschultem Blick und Feingefühl für den Moment hielten sie all das fest.
Am Ende bekam jeder Teilnehmer ein ganz persönliches Fotobuch überreicht – hochwertig gebunden, bildgewaltig, mit Herz zusammengestellt. Das eigene Auto im besten Licht, die Landschaft als Bühne, die Emotionen spürbar auf Papier. 1A Qualität – Chapeau!
Bilder, die nicht nur zeigen, was war – sondern fühlen lassen, wie es sich angefühlt hat.
Und der Mustang?
Er war leise, stark, gelassen. Kein lärmender Platzhirsch, sondern ein smarter Reisebegleiter, der uns mit jedem Kilometer mehr ans Herz gewachsen ist. Wie die Region selbst.
e.motion mit Emotion
Doch bei aller Schönheit: Die Schenna e.motion ist kein Luxustheater für E-Auto-Fans. Sie ist ein echtes Erlebnis. Vom Slalom-Parcours über kurvige Pässe bis hin zu lustigen Wettbewerben (ja, auch Tennisball-Schießen aus dem Mustang gehört dazu!) wird hier gezeigt, wie elektrisches Fahren Freude macht – jenseits von Reichweitenangst oder Ladeapp-Stress.

Schenna e.motion ist mehr als ein Event. Es ist ein Versprechen.
Eines, dass Genuss, Technik, Nachhaltigkeit und Lebensfreude sich nicht ausschließen müssen. Dass Mobilität nicht hektisch, sondern poetisch sein darf.
Und dass 3 Tage in Südtirol reichen können, um sich ein bisschen neu zu verlieben – in die Berge, das gute Leben, und ja: in einen Mustang, der nicht laut wiehert, sondern leise flüstert.
Was uns am meisten fasziniert hat?
Nicht nur die Landschaft, nicht nur die Fahrzeuge, nicht nur die kulinarischen Kapriolen – sondern die Menschen.
Menschen, die in einer Region leben, die auf jahrhundertealten Wurzeln ruht – und daraus Zukunft wachsen lässt.
Ob Biobauer, Hotelier oder Technik-Tüftler: Überall begegneten uns Persönlichkeiten, die ihr Handwerk lieben, es neu denken und dabei mit oft ganz unterschiedlichen – aber durchweg klugen – Strategien in die Zukunft führen. Traditionell-achtsam, mutig und auch mal experimentell. Aber immer: mit Haltung, mit Herz und mit einem klaren Blick nach vorn.
Diese Reise hat gezeigt: Nachhaltigkeit ist kein Schlagwort. Sie ist ein Lebensentwurf. Und sie zeigt sich genau dort, wo Menschen es wagen, Neues zu tun, ohne das Alte zu vergessen.
https://www.schenna-emotion.com/de/home.html
https://www.e4testival.com/
https://www.prairerhof.com/
https://ecogy.it/
http://www.gfrillerhof.com/de/tierwelt-rainguthof/index.html
https://www.dominikus.it/de
https://www.amaliapernter1896.at/
https://www.rabensteinerhof.com/
https://niedersteinhof.it/de
https://www.obertimpfler.net/
https://www.kematen.it/
https://www.villalaviosa.it/de/villa-laviosa
https://www.schennaresort.com/
www.officialph.com
Text: Andrea Dewes INM
Bilder: Andrea Dewes INM