Zahllose Textilmarken bieten ihren Kundinnen für jedweden Einsatzzweck und Geschmack die passende Outdoor-Bekleidung. Und dennoch bestand lange Zeit eine Marktlücke, die schließlich von einer findigen Unternehmerin identifiziert und geschlossen wurde. Seitdem gibt es für Schwangere und Eltern von Babys hochwertige, an ihren speziellen Bedürfnissen ausgerichtete, funktionale Tragejacken für das „Draußen-Erlebnis“.

Da wir uns nicht nur einen Eindruck von der besonderen Bekleidungskollektion verschaffen, sondern auch mehr über die spannende Unternehmensgeschichte erfahren wollten, besuchten wir die Gründerin von mamalila am Firmensitz im mittelfränkischen Altdorf.

Innovative Geschäftsidee

Vicki Marx entstammt einer schon lange Zeit in der Textilbranche tätigen Familie, die  zunächst eine Frottierweberei in Sachsen, später dann eine Dirndlfertigung in Nürnberg betrieb. Und so lag es eigentlich auf der Hand, dass sich auch Vicki nach ihrem BWL-Studium diesem Geschäftsfeld zuwenden würde, schließlich war die Affinität zum Modischen gleichsam in ihren Genen angelegt. Indes so eindeutig war ihre berufliche Orientierung in diese vermeintlich vorgegebene Richtung anfangs gar nicht ausgeprägt. So entsprang auch Ihre innovative Geschäftsidee keinesfalls einer eingehenden Analyse des Outdoor-Bekleidungsmarktes, sondern vielmehr dem Ehrgeiz, eine Lösung für ein eigenes, privates „Problem“ zu finden. Als die begeisterte Naturfreundin nämlich Mutter einer Tochter wurde, wollte sie das Baby so oft wie möglich mit an die frische Luft nehmen, um dabei selbst zu entspannen und zugleich der Kleinen durch engen Körperkontakt Nähe und Geborgenheit zu geben. Weil ein am Körper getragenes Baby bei Regen oder Kälte jedoch nicht mit unter die eigene Jacke passt, und so keinen Regenschutz hat, machte sich die spätere mamalila-Gründerin selbst daran, eine gemeinsame Umhüllung – wie sie sagt – zu „basteln“, um zumindest einen Regenschutz zu gewähren. Bald schon kamen erste Ideen auf, eine Jacke mit einzippbaren Einsätzen zu erweitern. Als Vicki Marx schließlich über Eltern-Foren im Internet eine offensichtliche Nachfrage für praktische und nachhaltige Outdoor-Jacken für Mütter und Babys vor und nach der Geburt feststellte und erste Lieferantenkontakte auf einer Stoffmesse knüpfte, wurde aus dem privaten Lösungsansatz eine Geschäftsidee. Seit der Gründung im Jahr 2005 nahm mamalila schließlich eine stetige Weiterentwicklung mit einer bedachtsam erweiterten Produktpalette.

mamalila-Gründerin Vicki Marx demonstriert die Variabilität ihrer nachhaltigen Outdoor-Jacken für Eltern mit Kleinkindern

Variabilität der Produkte

Schwangere Frauen finden in einem Bekleidungsstück ebenso Antwort auf ihre Bedürfnisse wie Eltern von Neugeborenen, die ihr Kind bis zum Alter von etwa zwei Jahren tragen möchten. Vicki Marx spricht vom 4-in-1-Prinzip ihrer Jacken, bei dem sich das Baby bei allen Modellen von mamalila unter der Jacke sowohl vorne als auch auf dem Rücken tragen lässt. Hierfür wird die Jacke durch einen Einsatz fürs Baby zu einer Trage-Jacke erweitert, indem dieser einfach in den vorderen oder hinteren Reißverschluss eingezippt wird.

Genauso komfortabel kann die Jacke für den schwangeren Bauch erweitert werden. Und wer seine mamalila auch mal als ganz normale Jacke tragen möchte, lässt den Einsatz einfach weg. Zudem ist das Baby, das unter einer Jacke in einem Tragetuch oder einer Trage getragen wird, vor Wind und Wetter geschützt. Dafür sorgen je nach Modell verschieden gestaltete Babyeinsätze.

Hauptmerkmal: Funktionalität

Die Jacken von mamalila sind sowohl Tragejacken als auch hochwertige Funktionsjacken. Sie sollen wärmen ohne zu überhitzen und nicht nur das Baby, sondern auch die Eltern trocken halten. Dabei besitzt eine wattierte Winterjacke natürlich andere Qualitäten als ein Trenchcoat, und eine professionelle Outdoorjacke muss anderen Ansprüchen genügen als ein Kapuzenmantel aus Wollwalk. Daher nutzen die mamalilas spezielle Funktions-Icons, über die Kundinnen auf einen Blick ersehen können, welche Eigenschaften in welcher Ausprägung für ein Produkt gelten – von 1 (sehr gering) bis 6 (sehr stark). Zu den Kriterien gehören Wasser- und Winddichte, Atmungsaktivität und Kälteschutz.

Die mamalila-Jacken bieten Eltern und Kindern Schutz vor Wind, Regen und Kälte

Nachhaltigkeit – ein zentraler Anspruch

Ein bedeutsames Nachhaltigkeitsmerkmal besteht zweifelsohne in der Haltbarkeit und Langlebigkeit von Produkten. Gerade in der Textil- und Modebranche werden jedoch durch immer kürzere Modell-Lebenszyklen und eine Flut von neuen Kollektionen permanente Kaufanreize geschaffen. „Fast fashion“ ist somit zum Leitbegriff vieler Anbieter geworden, wobei Outdoor-Unternehmen sich traditionell diesem umweltbelastenden Trend in der Regel widersetzen. So auch mamalila.

Von Anfang an legte Vicki Marx großen Wert auf eine hohe Produktqualität und somit Strapazierfähigkeit Ihrer Bekleidungsstücke. Allein schon deshalb, weil diese im Falle weiterer Schwangerschaften wieder in tadellosem Zustand verwendet werden sollen. Und natürlich auch dazwischen als normale Alltags- und Wanderbekleidung.

Daneben ist es gerade bei Produkten, mit denen Säuglinge und Kinder in Berührung kommen, von höchster Priorität, auf gesundheitliche Unbedenklichkeit zu achten. Zum einen deshalb, aber auch um dem steigenden Kundenwunsch nach ökologischen Produkten zu entsprechen, legte die mamalila-Gründerin von Anfang an Wert auf ein möglichst hohes Maß an Nachhaltigkeit bei Materialien und der Produktion. Zudem entsprach dies auch ihrem eigenen Anspruch. Einem Anspruch, den einzulösen das Team vor manche Herausforderung stellte und weiterhin stellt. Dabei müssen bisweilen auch Kompromisse eingegangen werden, etwa bei der Auswahl von Rohstoffen und Lieferanten. Schließlich ist es nicht möglich, alle Teile aus der Region zu beziehen. Und so liefert etwa ein Betrieb in Polen einfache Muster, die z.T. recycelte Wolle wird hierfür bei einem Familienbetrieb in Italien eingekauft.

Fast alle Produkte sind aus recyceltem Polyester oder Naturtextilien wie Wolle und Baumwolle hergestellt. Auch in anderen Bereichen wird bei mamalila versucht, den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten, etwa indem Kataloge und Broschüren klimaneutral gedruckt werden.

Verwendung zertifizierter Materialien

Besonders auch bei der Auswahl von Stoffen und Materialien lassen sich die mamalilas vom Anspruch auf Nachhaltigkeit leiten. Zu den einzelnen Aspekten gehören dabei:

  • Bio-Qualität: es wird ausschließlich Bio-Baumwolle aus kontrolliert-biologischem Anbau (kbA) verwendet.
  • Wiederverwendung: Dort, wo es möglich ist, kommen recycelte oder recycelbare Fasern zum Einsatz.
  • Innovation: Neu entwickelte Materialien sind oft hervorragende Alternativen zu tierischen Produkten wie etwa Daunen.
  • Haut- und Umweltverträglichkeit: Es werden konsequent Inhaltsstoffe vermieden, die sich im Ökosystem oder auch im Menschen anreichern können – nicht nur beim Tragen der Jacken, sondern auch bei ihrer Herstellung oder etwa durch Ausdünstung im Verkaufsraum.

Soziale Verantwortung

Der Anspruch, nachhaltig zu handeln, betrifft auch die Produktion der Jacken, schließlich besitzt der Hersteller von hochwertigen Textilien auch eine Verantwortung gegenüber den Menschen, welche die Jacken in zahllosen Einzelschritten nähen. Deshalb arbeitet mamalila ausschließlich mit Familienbetrieben zusammen, die nachweislich faire Arbeitsbedingungen schaffen. Das bedeutet unter anderem faire Löhne, keine Kinderarbeit und wirksame Maßnahmen zur Arbeitssicherheit. Regelmäßig werden daher die Produktionsstätten besucht und so ein möglichst enges Verhältnis zu den Produktionspartnern gepflegt.

Die Standards dieser Nachhaltigkeitslabels erfüllen die mamalila-Produkte:

https://www.mamalila.de/

Text: Peter Grett
Bilder: Aufmacher und Bilder 2-5: mamalila
Bild 1: Peter Grett